dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Abwegige Zufälligkeit

Manchmal ist ausgerechnet das Abwegigste, doch das Allernächste.

Die Zufälligkeiten besiegen, die zwanghaften hoffnungsvollen Gedanken und Pläne. Sowieso wurde so nur wieder einmal bewiesen, wie wenig Sinn Pläne in Bezug auf so etwas doch machen.

Alles anders.

Und nun die Hand zu greifen und endlich das zu spüren, wovon man seit Ewigkeiten nur geträumt hat.

Eine irgendwie auch glückliche Hilfslosigkeit, bedeckt mit einem Hauch von gleichzeitiger Unbekümmertheit und zarter Angst.

Versuche.
Fragen die niemand beantworten kann.

Und es kribbelt und kribbelt und kribbelt. Und das Lächeln, das Lächeln des Gesichts und der Gedanken will nicht aufhören, weil es nicht soll. Weil alles so soll. So scheint.

Handliche Schriften

Handschriften sind einzigartig. Theoretisch lassen sie zu, über sie die Person, der sie gehört, zu identifizieren. Jeder Mensch schreibt anders. Manche in Schreibschrift, manche in Druckschriften und manche in einer Mischung aus beidem. Immer wieder ist es spannend jemandem zuzusehen, wie er schreibt und vor allem wie das Geschriebene aussieht. Schreibt die Person schnell oder langsam? Ordentlich oder eher unsauber? Macht sie die Wortzeichen während des Schreibens des Wortes oder erst nach dem sie das Wort ausgeschrieben hat? Schreibt sie eher klein oder groß? Hat die Schrift bestimmte, auffallende Alleinstellungsmerkmale oder besitzt sie eher einen geringen Wiedererkennungswert?

Leider widmen wir uns in Zeiten der allgemein verfügbaren Technologien immer weniger unseren analogen Schreibtechniken. Auch dieser Blog kommt ohne meine persönliche Handschrift aus, dabei wäre es theoretisch ja auch möglich die Artikel per Hand zu schreiben einzuscannen und dann als Bilddatei zu veröffentlichen. Aber Dinge per Hand zu schreiben, bedeutet auch sich Zeit für etwas zu nehmen. Sich für etwas Zeit zu nehmen, für das man sich grundsätzlich eigentlich keine Zeit mehr zu nehmen braucht. Verlernen werden wir es wohl nie ganz, aber irgendwann wahrscheinlich doch nicht mehr so gut können, wie wir es mal konnten. Bevor es den Buchdruck gab, konnten zwar nur wenige, meist reiche Menschen schreiben, doch waren die Schriften damals unglaublich ordentlich und standen den Gedruckten damals in nichts nach. Spätestens durch die Erfindung von Computern und elektrischen Druckgeräten hat sich die Ästhetik von Handschriften ganz sicher verschlechtert. Wer schreibt heute noch so ordentlich, wie man es vor hunderten von Jahren tat? Und dafür gibt es keinen anderen Grund als die immer größer werdenden technischen Möglichkeiten und die Beschleunigung des alltäglichen Lebens durch Digitalisierung.

Wer schreibt nach der Schulzeit noch täglich bzw. regelmässig längere Dinge per Hand? Und diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sicherlich noch verstärken. Bereits jetzt werden geringfügig PCs und Laptops im Schulunterricht eingesetzt. Briefe werden entweder am PC geschrieben und ausgedruckt oder gar nur noch per E-Mail verschickt. Klar, der Mensch sehnt sich nach der Vereinfachung von Dingen, vor allem, wenn die Möglichkeiten so nahe liegen und leicht verfügbar sind, aber geht dies nicht irgendwann auf Kosten der Individualität? Schließlich lässt sich über einen Ausdruck nur schwer nachvollziehen, von wem das Geschriebene stammt.

Wir sollten versuchen analoges Schreiben nicht zu vernachlässigen.

Denn wer will schon einen abgetippten Liebesbrief?

Berlin

Berlin ist eine verschönerte Hässlichkeit.

Selten prachtvoll und detailreich oder grazil, aber um so haufiger bis ins kleinste Detail voller möglicher Entdeckungen.

Man schweift mit seinem Blick umher. Während man durch die so oft kahl wirkenden Straßen läuft.
Gassen sind hier fehl am Platz.

Immer zu entdeckt und vernimmt man etwas. Man sucht unablässig, denn es ist leicht. Doch findet man nichts oder nur schwer.
Auch wenn die Möglichkeit des Findens hier angegeblich so groß zu sein scheint. Doch eröffnet sie sich einem längst nicht nach nur ein paar Tagen, wie so manche es zu glauben vermögen. Wahrscheinlich braucht diese Stadt Zeit, um einen verzaubern zu können. Sie reizt erst später, zunächst geizt sie. Auch offene Augen und scharfes Denken helfen da nur selten weiter.

Aber solche Menschen entdeckt man hier.

Treibendes Finden

Treiben. Fort. Und nie mehr wiederkehren. Ins endlose Nichts. Nach irgendwo, ins Nirgendwo. Frei sein und Klarheit erlangen können. Das endlose Unterfangen des Erreichens der Reinheit lösen. Bedeutung gewinnen, Bedeutungslosigkeiten verlieren. Zeit finden, nicht mehr suchen müssen. Denken können. Mehr denken können. Ohne Barrieren und Störungen. Ohne endende Horizonte und ohne undurchbrechbare Mauern. Endlose Helligkeit und immer verfügbare Dunkelheit.

Schreiben auf Papier und nicht fassbare Gedankenströme festhalten. Keine Verpflichtungen, außer den gewollten Pflichten. Das Unwichtige wichtig machen und somit die Wahrheit finden. Das Essentielle, da es immer mehr verschwindet. In diesem überschaumenden Jetzt aus Nichtigkeiten. Antworten auf Fragen bekommen, aber auch Antworten auf Fragen finden. Aktionismus. Künstlich, aber wahrhaftig. Klarheiten ohne Blendungen. Aufgaben. Lösungen. Endlichkeit.

/ Fragen / Antworten / Fragen / Antworten /

Die Gedankenwolken werden boswillig zerstört. Überall kracht es und die Geräusche vom Zerplatzen von Körpern bahnt sich den Weg durch den von Dunst gefüllten Raum. Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen. Und die nicht-existenten Antworten. Die Scheinheilligkeit der ohne Sinn erdachten, notdürftigen Antworten, die alles versuchen, aber im nächsten Moment rein gar nichts schaffen. Im Grunde ist alles nur erträumt und ein Konstrukt aus tausenden von individuellen Konstrukten, die andauernd einstürzen und wieder aufgebaut werden. Alles ohne Liebe und Gedanken, ohne Sinn und Verstand. Von Vernunft braucht man erst gar nicht beginnen sprechen zu wollen. Das Potential geht verloren und wird falsch genutzt. Immer schneller, immer besser. Immer schneller, immer besser. Irgendwann zerplatzen sogar die Fragen, weil nichts mehr getraut wird, weil Angst aus Schnelligkeit und Verbesserung entstanden ist. Und eigentlich hat das ja so niemand gewollt. Eigentlich will ja niemand etwas so, wie es wird und ist. Manchmal wird es nur so gesagt, obwohl es jeder weiß. Niemand malt mehr Bildern in seinen Köpfen, alle photographieren nur. Andauernd werden die Daten überschrieben und verschwinden im Meer aus verschwundenen Pixeln. Und all das sind ja die Momente. Aber Momente sind auch so nichts mehr wert, alles nur noch für die Ewigkeit oder die Sekunden. Die Endlosigkeit erzeugt Ratlosigkeit. Doch die Ratlosigkeit wird übergangen und nicht versucht zu erklären oder gar zu lösen. Anstatt die Schleifen und Knoten zu befreien und die Bänder sorgfältig aufzuwickeln, wird alles nur immer mehr verwirrt und die Höhe des Verwirrungspiegels steigt. Hach ja, eigentlich ist doch alles gut. Jaja, alles ist gar nicht mehr gut. Weil alles im Grunde nichts ist. Weil niemand mehr versucht aus dem  Nichts ein Etwas zu machen und erst recht nicht aus diesem Etwas, dann etwas Besonderes. Weil die Besonderheiten ja in der Einfältigkeit liegen. Aber zwischen Einfältigkeit und Details besteht ein Unterschied. Aber irgendwie wurde das Wort Details aus dem Wörterbuch gestrichen. Natürlich überdruckt, als ob da jemand noch streichen würde, das wäre ja viel zu mühsam. Und Mühe braucht man sich ja auch nicht mehr zu geben. Schließlich verschwindet ja eh alles nach wenigen Momenten. Dann kann man das ja eh alles vergessen, aber wir haben ja noch unsere Festplatten in den Schränken stehen, vielleicht findet man dort noch ein Plätzchen für die Mühe. Kann man ja vielleicht noch mal gebrauchen. Obwohl man ja eigentlich nichts altes mehr gebrauchen kann, wird ja eh alles neu gemacht, das kann man dann ja kaufen. Also nicht aufbewahren. Die Daten schnell wieder von der Festplatte löschen, den Stecker abstecken und zurück damit in den Schrank. Abschließen muss man den aber nicht, kann man ja schließlich alles noch mal haben. Aber aufgeräumt muss das auf jeden Fall sein und alphabetisch sortiert, damit man auch ja nicht vergisst, etwas zum richtigen Zeitpunkt zu entsorgen. Zeitpunkte sind aber ja eh nicht mehr so wichtig, also nennen wir das lieber Zeitmomente. Aber die existieren ja gar nicht mehr. Irgendwie drehen wir uns im Kreis und schauen dabei obendrein nur nach oben in den Himmel mit den Händen in den Hosentaschen und dem Kopf bei der Leistung. Und dann drehen wir uns und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen und drehen.