dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Septembermorgen

Es plärrt blechern aus den künstlich warmen Knöpfen hinaus in den mit hartem grau-weißen Plastik umgebenen Raum.
Die Kabel die an diesen Knöpfen hängen und irgendwann auseinander gefrimelt wurden, finden ihr anderes leicht goldenes Ende in einer Tasche aus blauem Jeansstoff.

Die Vibrationen der hohen, tiefen, leisen, lauten Stimmen – verbreitet durch den welligen Schall – vermischen sich mit dem Brummen, Zischen und Quietschen.

Blicke werden gesucht gefunden oder für wenige kurze Augenblicke gehalten.
Doch die Augen schauen woandershin, als in die sich nach der Nacht sehnenden, matten Gesichter, die mit einem zarten Rot der frühen, ersten Kälte bemalt sind.
Dort sind die Flecken und Macken und dort die Kritzeleien.

Es raschelt eine Jacke, es zurrt der Reißverschluss einer Tasche. Es knallt ein mit Haut und Haaren überzogener Schädel gegen das kalte, rot lackierte Metall.

Draußen schwirrt der fast noch frühe Morgen mit seinem dunklen Mantel vorbei.

Ohr

Ein Wind, der in dein Ohr geflüstert wird, säuselt sanft in deinem Kopf. Er ist staubtrocken und kitzelt an deinen Zellen. Dort ist es dunkel und wenn sich doch wieder ein wohlklingender Klang in diesen abgelegenen Winkel verirrt hat, ist die Freude wahrlich groß. Plötzlich wird unter deiner Schädeldecke begonnen ein Netz zu spinnen und es kitzelt, sodass du eine Gänsehaut bekommst. Dann ziehen sich deine Mundwinkel nach oben und mit hohem Druck fließt diese Glücksgefühlsessenz in Richtung deines Herzens. Dort bleibt sie, um dein Herz lächeln zu lassen und auch dort Wärme zu verbreiten.

Und dann finden ein paar Tropfen dieses süßlichen, sauren, zarten Geschmacks den Weg in deinen Mund, wo sie die Knospen einer deiner Sinne sprießen lassen. Es ist, als würde jedes einzelne Molekül für Ewigkeiten ausreichen.

Und dann säuselst auch du einen Schluck dieses wundervollen Etwas in das Ohr eines wundervollen Wesens und die glatte, behutsame Schlange kriecht in dessen Gefühlswelten, um dort ein Bild aus Strichen und Zeichen zu schreiben, welches nur du und es, verstehen können.
Ein Paar zarter, rot-pinker Mundwinkel klettert in großen Schritten hinauf.

Wenige Momente später spürst du die Poren an deinen eigenen und der liebliche Duft, klettert in deine Nase und von dort in deinen Kopf – zu all den tausend anderen Eindrücken. Das Bild aus einzigartigen Strichen in Blau- und Rottönen wächst immer mehr und wird mit immer mehr Verzierungen versehen.

Und der sanfte Wind hört nicht auf zu wehen.

Dear Reader

Es war gut und schön.

Die Rezension.

Autumn is better

Braun-gelb-tiefrotes Farbenetwas.
Wir drehen dem gleißend heißen Druck des Lichts langsam den Rücken zu und schauen durch feuchten Nebel auf den von nasskalter Luft überströmten Boden, der von immer mehr kleinen, großen, zackigen und runden Blättern bedeckt wird. Wir schlüpfen in unsere Jacken und lassen die letzten Tropfen Schweiß von unserer Stirn hinabgleiten.
Es ist kleines, graues Glück – aus dem kleine Blumenfitzel hinausschauen.

© – unknown

Pfad

Wir gleiten durch die grün-grau-braun-bunte Welt.

Wir ziehen an den Menschen, Häusern und Orten vorbei. Wir begegnen den vielleicht liebenswürdigsten Gestalten, dieses unendlichen Raumes.
Genauso schauen wir den abscheulichsten Wesen in ihre grausamen Gesichter.

Wir fühlen uns ins wohlig-warme Glück gebettet und wir werden mit großen, harten Steinen beworfen. Narben zieren unseren Kopf von innen, als auch von außen. Auf unseren geschliffenen, kantigen Körper werden Namen, Blumen und Zeichen gekleckst. Manches verwischen wir irgendwann, manches ziehen wir mit kräftigen Farben fein säuberlich nach.

Wir zehren uns von Brot und Saft und sehnen uns nach klarem Wasser.

Man sagt uns Dinge, die uns vor Glück strahlen lassen und schüttet uns eiskaltes, blutrotes Wasser den verkrampften Rücken hinuter.

Irgendwann bleiben wir stehen, steigen aus und sind wohl oder übel zufrieden.