dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Gänseblümchen

cc – „leisergu“

Um dich herum sprießen Gänseblümchen. Ihre winzig kleinen Stängel wachsen in die Höhe und tragen die Spitze – kleine weiße Blättchen, in der Mitte ein goldgelber Kreis – hinauf.

Kleine, faszinierende Dinge.

Du pflückst sie oder lässt sie vom grünen Gras umgeben stehen.

Ruhige Mitte

Du willst dich nicht aufregen, du willst nicht traurig sein. Nicht wegen solchen Dingen. Doch dein Kopf ist zu schwer, als das du ihn immer oben halten kannst. Mittlerweile – zurzeit – geht es ganz gut. Irgendwie. Wieso auch immer.
Aber so ganz doch noch nicht. Es sind die tonnenschweren Gewichte die dir immer an deinen Hals gehangen werden, die du dir an deinen Hals hängst. Bilder und Gedanken stecken in ihnen. Bilder und Gedanken die in deinem Kopf umher schwirren. Viele zu unrecht. Wahrscheinlich.
Irgendwie stehst du allein mit ihnen da, sie scheinen für die Anderen nicht sichtbar zu sein. Sie sehen nicht, wie diese Gewichte an dir zerren. Die Gewichte machen dich nicht kaputt, doch sie saugen dich aus, bis es irgendwann mal wieder aufhört und alles zurückfließen kann.
Doch du wankst immer zu von links nach rechts. Die ruhige Mitte findest du eigentlich nie und wenn viel zu kurz, als das du dich erholen könntest.

Warten

© – unknown

Es zehrt manchmal sehr.
Dieses Warten.

Augenwinkel

Am trübdunklen Abend zogst du mich an den im Vorbeigehen verschwimmenden Straßenlaternen, die in den Straßen der mittelgroßen Stadt stehen, vorbei. Du hielst meine Hand in deiner. Wir spürten gegenseitig unsere Stücke Haut an denen Dinge gekratzt haben und die nur all zu oft mit Dreck in allen möglichen Farben und Konsistenzen beschmutzt waren. So oft, wir diese Abschnitte auch erkunden durften, nie blieben uns viele Details in Errinerung, nie wussten wir mehr als grobe Falten.

Die Lichter der Restaurants, Bistros, Cafés und Bars strahlten ins dunkle Braun unserer Augen, die entweder nach vorne schauten oder uns gegenseitig mit Neugierde und Freude betrachteten. Da waren diese Punkte an uns, die wir mochten, in die wir uns förmlich vernarrt hatten. Nicht jeden konnten wir sehen, doch in unserem Kopf waren die Bilder klar und deutlich hinterlegt und zu jedem Zeitpunkt abrufbar.

Der Asphalt der Straßen, das alte schwarz-graue Kopfsteinplaster, das kalt riechende Kleid der städtischen Haut, über das wir mit unseren Füßen stolpernd glitten. Wie viele Menschen wie wir hatte es schon berührt? Unzählige verschiedene Gefühle und Gedanken, doch mit Sicherheit auch welche mit den selben, wie wir.

Distanzierter Optimismus

Und du weißt nicht, ob du das denken darfst. Ob du es richtig verstehst. Ob du mit deinem Kopf nicht im Sand steckst und deshalb nicht die Wahrheit sehen und hören kannst.

Dieses zu weit denken. Das tue ich eigentlich gar nicht. Es ist ein distanzierter Optimismus.

Aber vielleicht kann man sich dieses Mal wirklich in diesen Bann ziehen, sich faszinieren, sich verstehen. Sich gegenseitig entdecken.

Weil man sich ein wenig kennt. Unterschwelliges Kennen.
Halbgar.