dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Kalte Fiktion

Ist es nur Fiktion oder stimmt es wirklich?

Nicht das Fenster öffnen.
Es würde alles herausgedrückt und hinausgesogen werden. Alles. Kein Gedanken, kein Gefühl. Kein Gegenstand. Nichts.
Von der so leeren Leere würde der gesamte Raum nur so offensichtlich klaffen.
Es wäre kalt.
Die eisige Winterluft würde die zuvor noch wohlig, warme Situation, die einen zuvor nach angenehm umhüllt hat, ersetzen.
Vermutlich wäre es besser.
Doch wer will schon das Gute, wenn die Fiktion so süß und so verlockend zu sein scheint. Ist. Niemand.

Es wäre die Wirklichkeit.
Dass, wovor man wirklich steht, was man sieht, wenn man die Augen schließt.
Nichts.

Das gesamte Leben ist doch nur Fiktion.
Leben ist Fiktion.

Abgrenzung

Pädagogik.

Jugendliche versuchen sich in der Pubertät von ihren Mitmenschen, vor allem den Erwachsenen, abzugrenzen und eine besonders individuelle Persönlichkeit zu entwickeln.

Ja. Irgendwie tun das nur die meisten Jugendlichen nicht. Sie entwickeln keine individuelle Persönlichkeit, nein, sie ordnen sich einer der großen Gruppen der jugendlichen Gesellschaft unter. Viele. Zumindest habe ich dieses Gefühl.

Außergewöhnliche, einzigartige Charaktere, sowohl von Innen als auch von Außen findet man eigentlich kaum. Fast alle, auf jeden Fall aber viele, orientieren sich an anderen Jugendlichen. Zu viele.
Nein, zu wenig Individualität.

Warum?

 

Vorspielen

Spielen wir uns etwas vor? Gibt es überhaupt ein „wir“? Spiele nur ich etwas vor? Oder ist es gar die Realität und es kommt mir nur so vor, als wäre es nicht die Wirklichkeit?
Meinst du es sogar ernst, nur es erscheint mir zu unwirklich, als das ich es ohne Einwände glauben könnte? Ist es überhaupt möglich so etwas vorzuspielen, ohne das der andere erkennt, dass etwas nicht stimmt? Und wenn, gibt uns beiden diese unwirkliche Realität  vielleicht sogar ein gutes Gefühl? Weil es ungezwungen ist und ohne größere Dramen beendet werden kann. Das, was von meiner Seite her, ganz klar, noch nicht begonnen hat.
Ich glaube, inzwischen zweifelst du. Vielleicht war es am Anfang irgendwo noch die Wahrheit, doch so langsam hast du erkannt, dass ich nur vorgebe es zu sein und du beginnst selbst etwas zu sein, was du gar nicht bist, einfach weil es komisch wäre plötzlich ganz damit aufzuhören. Vielleicht irre ich mich. Schließlich ist es gar nicht möglich, dass alles zu deuten. Dafür fehlt doch etwas ganz wichtiges. Aber vielleicht habe ich gerade deshalb Recht. Und selbst wenn nicht, so würde es uns keine Schmerzen kosten das, was noch gar nicht begonnen hat, was nie existiert hat, zu beenden.

Etwas, dass es gar nicht wert ist, sich Gedanken darüber zu machen.

Kein Sinn

Es macht keinen Sinn darüber nachzudenken. Doch ich muss immer nachdenken. Über alles. Ich kann das nicht ändern.

Aber darüber nachzudenken ist einfach Zeitverschwendung. Zu schnell ist es vorbei und im Nachhinein vergessen. Das könnte man ändern. Obwohl, vielleicht auch nur vielleicht.
Schadet es mir? Das, was da passiert. Kann etwas dieser Art schaden? Kann dieses „das“ mir schaden?

Ich weiß es nicht. Aber der Mensch weiß überhaupt nichts, auch wenn er es so oft meint, auch ich. Ich glaube nicht, dass es mir schadet, hoffe ich. Nein, es schadet mir nicht. Nicht so sehr, wie andere Dinge mir schaden würden. Weil später, in 2 1/2 Jahren kann ich ja alles besser machen. Obwohl. Werde ich das können? Oder habe ich dann bereits mehr verspielt, als ich glaube? Denken so nicht eigentlich Menschen, die bereits viel verspielt haben? Habe ich das? Nein, dass habe ich nicht.

Inzwischen gewinn ich wieder Dinge. Glaube ich. Es geht also sozusagen bergauf. Also, wird da schon nicht der steile Hang kommen. In 2 1/2 Jahren. Hoffe ich. Glaube ich. Weiß ich?

Und selbst wenn, kann ich dann nicht wieder den Berg hinauf klettern? Obwohl, das wäre hart und Kräfte zehrend. Doch, diese Kraft würde ich haben, ganz sicher. Ich habe sie ja bereits jetzt. Aber ich werde sie nicht brauchen.

Ich werde das alles schaffen. Denn eigentlich ist es gar nicht so schwer, wie ich denke.

Lesen: Vice Magazine

Als ich in einem der zwei einzigen Plattenläden Duisburgs, Red Rose Records, ein wenig herumschaute, entdeckte ich im Zeitschriftenständer das Vice Magazine. Besonders überrascht darüber, dass dieses Hochglanz-Magazin kostenlos war, nahm ich es mit nach Hause.
Das Vice Magazine ist ursprünglich eine britische Zeitschrift, doch es gibt inzwischen auch eine deutschsprachige Ausgabe. Diese enthält jedoch, wie viele andere solcher Magazine auch, englische Texte, doch der größte Teil der Artikel ist in Deutsch verfasst.
So wie ich das verstehe hat jede Ausgabe eine bestimmtes Thema. Die Ausgabe 12/2010 hatte den Untertitel „The Fiction Issue“ und so waren unter anderem ein paar englischsprachige Kurzgeschichten, sowie eine Bildstrecke mit Portätsphotographien von Buchautoren abgedruckt. Der größte Abschnitt bestand aus Interviews mit einigen Autoren von verschiedenen Textarten (z.B. Kurzgeschichte, Biographie etc.).

Ich habe tatsächlich jedes einzelne dieser Interviews gelesen. Trotzdem ich zunächst dachte, dass mich kein einziges der abgedruckten Gespräche interessieren würde. Doch die Fragen, die meist auf den Prozess des Schreibens und die persönlichen Biographien der Interviewten ausgerichtet waren, lockten solch interessante Antworten hervor, dass ich so gefesselt war, dass ich immer wieder inne hielt und über bestimmte Abschnitte nachdachte.
Wirklich jedes einzelne der Interviews war lesenswert und interessant und jeder Autor, jede Autorin schilderte irgendwelche Details, über die ich nie zuvor nachgedacht habe.

Ich hoffe ich komme nun regelmässig an das Vice Magazine, in der Hoffnung andere Ausgaben sind ebenfalls von so hoher Qualität. Im Zeitschriftenhandel hab ich es nämlich noch nicht entdeckt.

Auf der Website lassen sich übrigens Backissues bestellen und online Artikel, auch der von mir beschriebenen Ausgabe, nachlesen.