dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Morgens

Es gab mal Zeiten in denen ich morgens problemlos aus dem Bett kam und einigermaßen gerne zur Schule ging. Zumindest war es meistens so.
Doch inzwischen hat sich das alles geändert. Zumindest ein bisschen.
Müde bin ich morgens eigentlich immer noch nie, aber mittlerweile verspüre ich immer öfters die Lust danach, mich noch ein, zwei Stunden in mein Bett zu kuscheln und einfach den Tag beginnen zu lassen.
Freizeit, Sachen machen zu können, welche ich machen möchte. Das wünsche ich mir immer mehr. Ferien sind viel wichtiger als früher. Schule ist mehr Pflicht, als Freude. Die meisten Fächer nerven und langweilen, bis auf wenige Ausnahmen, auf welche dies dann aber gar nicht zutrifft (zurzeit übrigens Deutsch, Pädagogik und Musik).
Man muss halt viele Sachen machen, die einen kaum interessieren.
Klar, wird sich das mit dem morgens im Bett liegen bleiben können und am Tag, das zu machen, was man will, auch in der Zukunft nicht realisieren lassen. Aber vielleicht habe ich später, endlich mal wieder Lust aufzustehen und zu arbeiten. Zumindest meistens.
Ich hoffe es.

Manchmal

Manchmal passieren Dinge, die man gar nicht erwartet.
Diese Worte hören sich so an, als wären sie nur ein Sprichwort.
Ein Sprichwort, das einem Hoffnung machen soll.
Doch manchmal stimmen diese Worte.
Manchmal passieren Dinge, die man gar nicht erwartet hat.

Gestriges Chaos

Morgens um halb acht im vollen Bus auf dem Weg zur Schule.

Man kann seinen selbstgemachten Chai Tea Latte nicht trinken, weil man zu dicht aneinander steht und den Tumbler einem Stehnachbarn ins Gesicht schlagen würde oder ihn/sie mit dem heißen Getränk bekleckern würde.

Der Busfahrer muss an jeder Haltestelle darum bitten, dass die hintere Tür doch bitte freigemacht werden solle.

Zu allem Überfluss führt ein Asiate ein lautes Gespräch in seiner Muttersprache mit seinem Handy.

Währendessen dröhnt „Zombie“ von Pintandwefall durch die Ohrhörer in den Kopf.

In solchen Momenten muss man grinsen.

——————————————–

Am Mittag steht man an der Bushaltestelle und erblickt im Winkel seines rechten Auges, wie eine Menschenmenge dichtgedrängt zusammen steht. Man dreht den Kopf nach rechts und erkennt das es eine Gruppe Siebtklässler ist, welche anscheinend mit Persönlichkeitsproblemen zu kämpfen haben und sich gegenseitig anpöbeln. Es wirkt unglaublich kindisch in diesem Moment.
Man muss grinsen.
Doch wenige Augenblicke später denkt man daran, wie diese Kinder wohl in zwei, drei Jahren sein werden. Wenn sie stärker sind und sich mehr als nur ein paar blaue Flecke zufügen können.

Im Bus beredet das vermeintliche „Opfer“, welches vor dem kleinen Schlagabtausch noch mit seiner Freundin Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte, mit Jungs aus der 11 und meiner Stufe, wann  und wo die Fortsetzung der Auseinandersetzung stattfinden soll. Sie versprechen dabei sein zu wollen und zu zuschauen.

Man läuft die letzten Meter von der Haltestelle nach Hause, schließt die Tür auf, legt seine Tasche ab und freut sich: Endlich Wochenende.

Ein bisschen noch

Ein bisschen noch. Ich will noch nicht, dass es endet. Nur ein, zwei Monate länger. Noch ein bisschen Wärme und Sonne. Noch ein paar Tage an denen es nicht schon um acht Uhr dunkel ist. Ein paar Morgen an denen man die Jacke zuhause hängen lassen kann. Ein paar Wochen noch an denen man die Heizung auf null stellen kann, ohne frieren zu müssen. Tage, an denen man seine T-Shirts präsentieren kann, ohne eine Gänsehaut zu bekommen. Minuten in denen man „The Sun“ hört und dabei die Sonnenstrahlen im Gesicht kitzeln.

Bleib doch bitte noch ein bisschen, Sommer.

Sechzehn

Seit 8 Tagen bin ich dem Erwachsensein ein ganzes Stück näher gekommen. Am Dienstag letzter Woche, bin ich sechzehn Jahre alt geworden. Eigentlich ist diese Alterstufe eine der wichtigsten vor der Volljährigkeit, doch irgendwie war ich einen Tag vor dem 14. September nicht besonders aufgeregt. Es war eigentlich ein Tag, wie jeder andere auch. Ein Montag halt. Mein wirklicher GeburtsTAG, war dann auch eher weniger außergewöhnlich und angenehm. Denn an seinem „großen Tag“, von acht bis halb sechs in der Schule sein zu müssen, ist nicht sonderlich schön.

Aber jetzt bin ich es: sechzehn. In zwei Jahren darf ich mich „volljährig“ nennen. Wie nach jedem Geburtstag, schielt man schon wieder auf die nächste große Stufe. Beim vierzehnten auf den sechzehnten und beim sechzehnten eben auf den achtzehnten.

Doch jetzt darf ich erstmal bis „24 Uhr an öffentlichen Tanzveranstaltungen u.a. Discos“ teilnehmen. Leichte alkoholische Getränke, wie „Bier und Wein erwerben und konsumieren“, bis „24 Uhr das Kino besuchen“ und „Medien mit der Altersfreigabe ‚ab 16 Jahren‘ kaufen“.

Es ist jetzt nicht so, dass ich aufgrund dieser Tatsachen in völlige Jubelströme ausbrechen würde, aber irgendwie ist das schon ganz interessant – sechzehn zu sein.