Kritik: LaBrassBanda – Live im Circus Krone München

Es ist soweit. LaBrassBanda ziehen zu den Klängen ihres Eröffnungssongs „Brassbanda“ vom Debütalbum „Habediehre“ in den Saal des Circus Krone in München ein. Es ist eine ihrer bisher größten Shows. Das Publikum ist bunt gemischt – junge Studenten treffen auf Endedreißiger. Zwischendurch sieht man sogar immer wieder mal, vermeintlich Über-50-Jährige. LaBrassBanda – generationsübergreifende Musik.

Die Show beginnt. Trotzdem sie fünf Mann sind, wirkt die Bühne irgendwie leer. Nur wenig Licht, kaum Dekoration. Aber das ist egal, hier zählt die Musik. Die moderne bayrische Blaskapelle braucht keine Show, allein ihre mitreißenden Balkanbeat-Rhytmen ziehen die Zuschauer in den Bann.

Bereits nach dem ersten Song, erhallt großer Applaus.

Sie erzählen, dass sie es kaum glauben können, nun im Circus Krone, wo bereits die Beatles und andere große Musiker aufgetreten sind, auftreten zu können. Und man glaubt es ihnen. Es wirkt nicht so, als würden sie bescheiden wirken wollen, um beim Publikum zu punkten. Sie können es wirklich nicht fassen.

Irgendwie passen sie dort hinein – in den Circus Krone. Eigentlich fehlen nur noch traditionelle Uniformen.

Je länger die Show andauert, desto mehr kommt das Publikum in Fahrt. Es wird mitgehüpft, gejubelt und mitgeklatscht. Ein Heimspiel halt.

Techno, um genau zu sein bayrischen Techno, kann sie auch spielen, die Blaskapalle, was sie mit „Tubissimo“ unter Beweis stellen will. Darauf folgt, eine Coverversion von „Around The World“ von Daft Punk. Nach 2 schnellen Songs, erklingen mit „Rotes Hoserl“ vom Zweitling „Übersee“ ruhigere, entspanntere Töne. Zwischen den Songs erzählt Stefan Dettl, der Frontmann, immer wieder amüsante Geschichten, die für Auflockerung sorgen.

Mit „Chancenlos“ folgt ein weiterer bisher unveröffentlichter Song. „Deskonnstglam“ sorgt mit seinem Groove für Spaß. „Nanana“ kommt locker daher. Mit „Autobahn“ wird zwischendurch einer der großen Hits gespielt. 3 Songs später: „Byindi“ sorgt für Chill-Out. „Zehnerlfluxa“ heizt ordentlich ein, genauso wie „Bauersbua“, das „Konned Medley“ und „Ringlbleame“. Als Rausschmeißer dient „Natalie“.

Die 90min sind viel zu schnell vergangen. Nach dem Anschauen wünscht man sich selbst dabei gewesen zu sein und stellt fest: Das war geil.

Die Bildqualität ist nicht besonders gut. Das Bild ist nicht wirklich klar, jedoch akzeptabel. Der Klang ist aber atter Dolby Digital 2.0-Sound. Da gibt es nichts zu meckern.  Für mich ist jedoch unklar, wieso es keinen 5.1-Mix gibt, der heutzutage eigentlich Standard ist. Auch Bonusmatarial ist nicht zu finden. Vielleicht wäre eine kurze Tourreportage oder Ähnliches interessant gewesen.

LaBrassBanda – Live im Circus Krone“ ist ab Freitag (02.07)  im Handel auf DVD erhältlich.

Musikexpress 04/2010

Eine meiner Lieblingsmusikzeitschriften, der Musikexpress, ist gemeinsam mit dem Metal Hammer komplett von München in die Medien-, Mode- und Musikmetropole Deutschlands – Berlin – umgezogen. Dies hatte zum einen personelle Änderungen in der Redaktion, zum anderen inhaltliche Änderungen zur Folge.

Ersteinmal war ich froh noch die Kolumne „Hirnflimmern“ von Josef Winkler lesen zu dürfen, da er für mich einfach der beste Redakteur dieser Zeitschrift ist, und so zu sehen, dass er den ME-Lesern erhalten bleiben wird, also mit nach Berlin gezogen ist.

Als ich jedoch die „Post“ las, war ich ein wenig verwundert. Sind die inhaltlichen Veränderungen tätsächlich so schlecht, dass sie Menschen dazu bewegen können über eine Abo-Kündigung nachzudenken?

Ein Kritkpunkt war zum Beispiel, der wachsende Anteil an (großen, ganzseitigen) Bildern. Bereits im vergangenen Jahr, als der Relaunch stattfand, entwickelte sich der ME  (weiter) in die Richtung Mode- bzw. Popmagazin. Und in Mode- und Popzeitschriften sind große Bilder nun einmal ein Grundbestandteil. Außerdem haben diese großen Bilder, meiner Meinung nach, keine Auswirkungen auf die Texte. Diese sind zwar vielleicht ein bisschen weniger geworden, sind jedoch, wie gewohnt, interessant und gut geschrieben. Textliche Höhepunkte sind in dieser Ausgabe zum Beispiel, die Artikel über die Gorillaz (Eine interessante und unterhaltsame Geschichte. Erscheint deutlich spannender, als ein einfaches Interview.), Paul Kalkbrenner, Yum Yum oder das Interview mit Slash. Außerdem sind einige der Fotos einfach spannend anzugucken, da sie im Großformat, eine ganz andere Wirkung entfalten und  zu dem noch mehr Details zeigen als, als kleines Bild in der rechten Ecke.

Sollten die Geschichten und Beiträge weiterhin ein solche Qualität aufweisen können, werde ich dem Musikexpress noch länger als Abonnent erhalten bleiben und er weiterhin zu meinen liebsten Musikzeitschriften gehören.

Ich bitte darum, mein Ansicht, auch wenn ich erst 15 Jahren bin zumindest zu respektieren. Da ich denke, dass ich ein sehr kritischer Mensch bin und eher Krtik als Lob ausspreche. Mein Eindruck ist dadurch jedoch ein völlig anderer, als der eines mittedreißig-jährigen.

Konzertbericht: Katzenjammer – zakk (Düsseldorf)

Am Sonntag vor einer Woche war ich beim Katzenjammer-Konzert im Düsseldorfer „zakk“. Die Karten wurden gekauft und dann ging es auch schon hinein. Das zakk ist ein Veranstaltungsort mit einem Club (ca. 300 Zuschauer Fassungsvermögen) und einer Halle (ca. 800 Zuschauer Fassungsvermögen). Zunächst war das Konzert im zakk club geplant, wurde dann jedoch, wahrscheinlich wegen großer Nachfrage, in die zakk Halle verlegt. Nach einer knappen Stunde, ging es dann um 20:00 Uhr mit Barbara Cuesta, einer Singer-Songwriterin aus Düsseldorf, los. Barbara Cuesta ist keinesfalls eine schlechte Sängerin oder Musikerin und an Applaus mangelte auch nicht, aber dennoch war die Musik auf die Dauer ein wenig langweilig. Eine Sängerin die ein Konzert nur mit ihrer Stimme und einer Gitarre gestaltet vor Katzenjammer, welche mit einer Vielzahl von Instrumenten daher kommen, auftreten zu lassen, ist vielleicht nicht die beste Idee, um Stimmung zu verbreiten. Allerdings war Barbara Cuesta auch keine „Vorgruppe“, sondern eigentlich Co-Headliner, denn der Abend fand unter der Überschrift „Female Vocalists Night“ statt. Aber dennoch hätte eine Band wie Rasga Rasga, welche in Stuttgart einheizten, mehr Stimmung gebracht.

Nach einer Pause von ungefähr 15 Minuten legten dann Katzenjammer los. „Le Pop“, der „flotteste Song des Albums„, durfte das Konzert eröffnen. „Le Pop ging dann in „Der Kapitän“ über. Nach einer kurzen Begrüssung folgte dann die Ballade „Wading In Deeper“. (An den genauen Weiterverlauf der Setlist kann ich mich leider nicht mehr errinern.)

Songs wie „Ho Ho On The Devil’s Back“ oder „To The Sea“ brachten das gesamte zakk zum Kochen.

Auch bisher unveröffentlichte Songs wie „Lovesong (Sheppard and Princess)“ oder „Demon Kitty Rag“ kamen sowohl bei mir, als auch beim Übrigen Publikum sehr gut an.

Die Stimmung während des gesamten Konzertes war mit die Beste, die ich je erlebt habe. Das finale „A Bar In Amsterdam“, welches nach ein paar technischen Problemen mit der Trompete begann, wurde natürlich abgefeiert wie kein anderere Song, die Halle kochte. Nach einer Zugabe – „Ain’t No Thang“ – war alles nach 1 1/2h leider auch schon wieder vorbei. Für einen minimalen Preis von 10€ (13€ an der Abendkasse) ist das dennoch eigentlich viel mehr wert.

Und eines steht fest: Sobald Katzenjammer wieder in der Nähe sind geht es wieder hin.

Rezension: Katzenjammer – Le Pop

katzenjammer-le-pop-cover

Nachdem ich bereits zweimal über Konzerttermine von Katzenjammer geredet habe (hier und hier)  und nun am Sonntag selbst Zeuge, von so einem, anscheinend sehr genialen, Konzert werden darf, gibt es nun auch die Kritik zum Debüt von Katzenjammer – „Le Pop„.

Nach einer 1-minütigen „Overture“ geht es sofert mit dem absoluten Kracher des Albums los – „A Bar In Amsterdam“. Und dieser Kracher beginnt wirklich, wie ein Kracher beginnen sollte. Ich sage nur: Trompetenfanfaren. („A Bar In Amsterdam“ steht übrigens hier kostenlos zum Download bereit)

Am Anschluss gibt es erstmal eine kleine Beruhigungspause. „Tea With Cinnamon“ ist ein wunderbarer, schöner, einfacher Pop-Song, aber natürlich wie für Katzenjammer üblich, mit jeder Menge zusätzlicher Instrumentierung.

„Hey Ho On The Devil’s Back“ beginnt mit einem „düsteren“ Intro. Dieser Song ist laut meheren Youtube-Videos der absolute Live-Song. Aber auch auf dem Album ist dieser Song mit einer der Besten.

„Virginia Clemm“ ist ein ruhiger Song in dem die Stimmen im Vordergrund stehen. Nur eine leichte Instrumentierung, die aber dennoch sehr kraftvoll ist.

„Le Pop“ ist der wohl extremste Song des Albums. Hier kommen alle Katzenjammer-Instrumente zum Einsatz. Ein super Song zum abgehen und abrocken.

„Der Kapitän“ ist nicht ganz so turbulent, aber paart eine leichte Dramatik mit mehrstimmigem Gesang.

„Wading In Deeper“ ist der ruhigste Moment des gesamten Albums. Und hier merkt man, dass Katzenjammer bessere Power-Popsongs machen als Balladen.

„Play My Darling, Play“ ist ein schöner Singer-Songwriter-Song. Leicht und entspannt.

„To The Sea“ ist eine Mischung aus allem könnte man sagen. Ein bisschen Dramatik und ein bisschen Power-Pop. Sehr guter Abschluss für die norwegische Version. Mit, einer der besten Songs des Albums.

„Ain’t No Thang“ ist ein Hidden-Track auf der internationalen Version von „Le Pop“ Viele Akustikgitarren und ein leichtes, man könnte sagen: Unplugged-Schlagzeug. Endlich mal ein Hidden-Track, den es sich lohnt zu hören.

Alles in einem ist „Le Pop“ ein klasse Folk-Pop-Rock-Album und gehört für mich auf jeden Fall zu den Alben des Jahres.

Objektiv – [rating: 9/10]

Subjektiv – [rating: 10/10]