Reinhören: La Dispute

La Dispute, eine US-amerikanische Hardcore-Band, hat mit „Wildlife“ womöglich das größte Rockalbum des Jahres 2011 veröffentlicht.

Das knapp 58 Minuten lange, aus vierzehn Songs bestehende Werk, ist vielleicht kein direktes Konzeptalbum, aber doch ist es, als würde sich ein äußerst cooler Typ neben einen setzen und einem aufreibende Geschichten aus einem vielseitigen Leben erzählen.

Die Texte bieten viel Stoff zum Nachdenken und gehen nicht in der Musik unter, sondern stehen gleichberechtigt neben ihr,

wenn sie nicht gar das zentrale Element sind, auf dem alles aufbaut.

Der Sound ist äußerst gut und druckvoll und ergänzt die Texte somit perfekt: Das Schlagzeug klingt trocken, der Bass gut eingebracht und die Gitarren vielschichtig und abwechslungsreich.

Der Höhepunkt von „Wildlife“ dürfte sicherlich das fast siebenminütige „King Park“ sein. Kein Song ist stärker und intensiver. Hier spielt sich die Band durch verschiedene Tempi und Taktarten – man kann als Hörer tatsächlich in gewisser Weise mitfühlen.

Bei „Wildlife“ handelt es sich keinesfalls um ein Album, dass zur einfachen Nebenbei-Beschallung geeignet ist, sondern vielmehr um ein Stück Musik dem genügend Aufmerksamkeit und Konzentration geschenkt werden muss, die es jedoch definitv auch verdient hat.

Reinhören: amrand

Akustikpop. Dies ist ein in Deutschland relativ weit verbreitetes Genre. Vielfältig, aber oftmals dennoch nicht einfallsreich. Meistens wird nur kopiert oder veröffentlicht, was es bereits schon x-mal gab oder es wird einfach nur ein bisschen abgewandelt. Auch MTV hat mit seiner seit Ende des vergangenen Jahrhunderts regelmässig stattfindenden Konzertreihe „MTV Unplugged“ anscheinend den Geschmack der Deutschen getroffen.
Auch erweisen sich zurzeit männliche Singer-Songwriter großer Beliebtheit beim Mainstream-Publikum.
Doch vor allem im Independent-Bereich finden sich ab und zu Künster_innen, die diesem Genre neue Impulse geben und Individualität präsentieren können.

amrand sind zwei männliche Singer-Songwriter und lassen sich eindeutig eher der innovativen Singer-Singerwriter-Riege zuordnen.

Im vergangenen Jahr haben Torben Sager und Felix Wagner ihr erstes Debüt-Album als amrand veröffentlicht – „Tier Aus Papier„. Bereits der Titel als auch das Artwork verweisen auf die eher komplexen und einfallsreichen zehn Songs, die das Album enthält.

Einige Texte sind mit einer starken melancholischen Prägung versehen, doch keinesfalls hoffnungslos. Teilweise hinterlassen sie letzendlich sogar eher eine positive Nachricht, wie z.B. in „Staub im Gesicht“ oder „In die Nacht“. Auch durch die abstrahierten Formulierungen werden die Gedanken des Hörers angeregt und ein vielseitiger Eindruck hinterlassen.
Der Gesang ist sacht und harmonisch und wird von präziser, wohlklingender, rein akustischer Musik unterstützt, die im Studio um Bläser- und Streicher-Akzente geschickt erweitert wurde, wodurch die Titel abgerundet werden. Insgesamt wirkt das Konstrukt aus Musik und Text kaum zerbrechlich, wie es sonst oft der Fall bei eher minimalistischer Musik ist.

Ein klarer Höhepunkt ist z.B. die Single und der Eröffnungstitel „Ein Spätsommertag“, der eine warme, wohlige Stimmung hinterlässt und tatsächlich ein wunderbarer Sommer-Soundtrack sein kann.

Mit „Tier Aus Papier“ präsentieren amrand ein ausgereiftes Stück minimalistischer Musik, welche Individualiät zeigt und ihren eigenen Charme besitzt.

Ihre Konzerte bestreiten die beiden meist allein, wenn sie als Trio auftreten, kommt aber auch noch ein Cello zum Einsatz. Vor allem im Raum Würzburg gibt es häufiger Konzerttermine.

Das Album und die EP „Ein Sommertag“ lassen sich zu einem fairen Preis auf der Website der beiden Musiker bestellen.

Misch-Masch

Trent Reznor & Karen O – The Immigrant Song

Spannendes Cover des grandiosen Led Zeppelin Songs.

 

Let’s Buy Happiness – Dirty Lakes

Ein neues Video von einer der Bands, auf deren Debüt ich mit sehr sehr viel Vorfreude warte.

Various Cruelties – Great Unknown

Schon wieder ein hittauglicher Song dieser Band, die eigentlich nur im Radio enden kann.

 

Cloud Nothings – No Future/No Past

Neues Material, klingt ziemlich anders, aber auf jeden Fall sehr gut und vielversprechend.