Die Antwoord sind ein Duo für sich, welches eine eigenwillige Mischung aus zig Stilen, wie z.B. Hip-Hop und Eurodance, präsentiert. Vielleicht nicht sonderlich hochwertig und auf Albumlänge nur schwer auszuhalten, aber mit hohem, teilweise guten Eingängigkeitsfaktor – als Beispiel „I Fink You Freeky“. Das Erscheinungsbild ist ebenfalls äußerst außergewöhnlich und gibt der Musik einen ziemlich „trashy“ Charakter.
>
Speech Debelle – Studio Backpack Rap
Einen ebenfalls eigenen Stil zeigt die US-Amerikanarin Speech Debelle, ebenfalls stark Hip-Hop/Rap lastig, ist sie dennoch auch für andere Genres offen. Sie legt vor allem wert darauf, dass ihre Musik auf analogen Instrumenten eingespielt wird.
Grimes – Nightmusic
Die äußerst kreative Grimes, hat vor kurzem ihr Debütalbum. Die Musik ist vielleicht nicht mehr so aufregend, wie auf den selbstveröffentlichten Zusammenstellungen, aber dennoch definitiv interessant.
The Hundred Days – Disaster
Hörenswerten (Indie-)Pop/Rock spielen The Hundred Days.
Das Debüt-Album der Dum Dum Girls „I Will Be“ war ein stürmisches Lo-Fi-Album voller 60s-Power und schrammelnder Gitarren. Der kürzlich erschienene Nachfolger „Only In Dreams“ hält an Grundprinzipien fest, geht in vielen Bereichen aber auch andere Wege. So ist das erste, was einem beim Hören auffällt, dass „Only In Dreams“ einen deutlichen Schritt in Richtung Pop macht. Eingängige Melodien, weniger kreischende und quietschende Gitarren und ein differenzierteres, ausgewogeneres Klangbild bewirken diese Veränderung. Auch geht der Gesang weniger in der Musik unter und das Tempo ist teilweise um einiges langsamer. Die Single „Bedroom Eyes“ hat bereits angedeutet, welche Veränderungen Richard Gottehrer, der bereits Blondie und The Go-Go’s produziert hat, verursacht hat.
Doch trotzdem oder vielleicht gerade auch deshalb, handelt es sich bei „Only In Dreams“ um ein gutes Pop/Rock-Album im Lo-Fi-Sound.
An Allerheiligen, dem vergangenen Dienstag, haben die britischen The Kooks in der zur Mitsubishi Electric Halle umbenannten, ehemaligen Philipshalle, in Düsseldorf gespielt. (Nebenbei: Es gibt wohl kaum eine Halle in Deutschland deren Name uneleganter und schwieriger ist, als dieser.)
An der Halle angekommen fiel der Blick zunächst auf eine etwa vierhundert Meter lange Schlange am Einlass. Obwohl „Doors“ eigentlich auf 18:30 Uhr angesetzt war, hat der Veranstalter sich wahrscheinlich aufgrund des wirklichen großen Andrangs entschieden die Türen bereits um etwa 18:00 Uhr zu öffnen. So strömten relativ langsam, aber doch mit Druck immer mehr Menschen in die Halle. Das Publikum bestand etwa zu 65 – 75% aus Mädchen und jungen Frauen. Nur selten entdeckte man Personen, die bereits die 20er hinter sich gelassen haben und wenn waren dies zumeist auch Eltern die ihre Töchter begleiteten.
Die Preise waren einer mittelgroßen Mehrzweckhalle (Kapazität: 6000 – 7000) entsprechend: Sämtliche Getränke (0,33l): 3€. Garderobe: 2€
Nebenbei: In Anbetracht dessen, dass The Kooks vor allem minderjährige Fans haben, ist das für die beauftragte Firma, nicht sonderlich lobenswert.
Der Foyerbereich der Halle ist relativ klein, sodass man sich eher im Hallenraum selbst aufhält. Inzwischen ist die Platzwahl, bei allen nicht bestuhlten Konzerten, in der Mitsubishi Electric Halle frei, sodass man sich zwischen einem Stehplatz im Innenraum oder einem Platz auf den drei Tribünen entscheiden kann. Diese Entscheidung lockert die Situation in der Halle doch enorm auf.
Aufgrund des wirklichen frühen Andrangs, war die Halle um halb sieben auch schon gut gefüllt und der wohl neuerdings standardmäßige Bereich vor einem zweiten Wellenbrecher war bereits voller leidenschaftlicher Fans, so war man gezwungen sich in den hinteren beiden Dritteln des Innenraums einen Platz zu suchen.
Komisch, was aber für Konzerte von Bands, die vor allem bei Mädchen beliebt sind, wahrscheinlich normal ist, war, dass sich wirklich sehr viele im Innenraum zunächst auf den Boden setzten und erst aufstanden, als die ersten Bewegungen auf der Bühne zu vernehmen waren.
Während der nächsten anderthalb Stunden tat sich überraschenderweise nichts. Trotz zwei Vorbands begannen Auletta erst pünktlich um 20 Uhr. Finde ich den Inhalt der gefühls- und gedankenbetonten deutschen Texte dieser x-ten neuen aus dem Nichts aufgetauchten Band, zu überzogen, konnten sie doch überraschenderweise mit ihrer Musik punkten. Die Songs waren wirklich gut zum aufwärmen geeignet – geradlinig und mit einem gewissen „Pepp“, bewiesen sie eben, dass hier mehr eine „Band“ als ein „Interpret“ auftrat. Da ihre Single „Make Love Work“, die natürlich zum Schluss nicht fehlen durfte, in den Charts vertreten ist und die vierköpfige Band durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen kann, würde der Auftritt von der, bis auf wenige Plätze, gänzlich ausverkauften Halle, mit einem, für einen Supportact, großzügigen Applaus belohnt.
Während der Umbaupause kam ein eigenartiger Mix aus den Hallenboxen. Von Akustiksongs, über elektronische Hits, bis hin zu Hip-Hop wurde ein sehr, gar zu breites musikalisches Spektrum bedient.
Die Umbaupause zog sich relativ lang hin und so dauerte es eine gewisse Zeit bis der zweite Support-Act des Abends auf der Bühne stand: Morning Parade.
Bei den ersten gesungenen Zeilen des Sängers, musste ich sofort an die Stimme Brian Molkos von Placebo denken. In diesem Terrain zwischen Muse, U2 und Placebo, bewegte sich auch der Sound der englischen Band. Wenig kompakt, aber sehr gekonnt spielten sie sich durch einige, teilweise ziemlich rockige und vor allem gute Stücke. Den meisten im Publikum schien diese Musik jedoch weniger zu gefallen, was man vor allem am leider fast kaum vorhandenen Applaus feststellen konnte.
Die zweite Umbaupause des Abends zog sich äußert lange hin. The Kooks ließen knapp 25 Minuten auf sich warten. Zu lange.
Das schwarze Backdrop fiel bereits während des Umbaus und nicht, wie besser und üblich während der ersten Songs.
Hinter diesem Backdrop verbarg sich zum einen das Schlagzeug von Paul Garred, aber vor allem eine äußert spektakuläre Lichtinstallation mit kräftigen Lasern. Ob dies wohl mit ein Grund für den relativ hohen Ticketpreis von knapp 34€ war?
Doch erzeugten die Scheinwerfer eine fantastische Atmosphäre. Von Übersättigung oder Fehleinsatz konnte auf keinen Fall gesprochen werden, auch wenn die Kombination von großer Lightshow und dem Pop/Rock der Kooks zunächst ein wenig unpassend anmutet.
Während des Konzerts, welches nur durch wenige gesprochene Worte von Sänger und Gitarrist Luke Pritchard begleitet wurde, konnte man immer wieder die schier unendliche Menge an Hits des drei Alben umfassenden Repertoires feststellen. Ein Publikumsliebling folgte dem Anderen. Es gibt einfach kaum Lückenfüller oder Songs, die dem Publikum nur wenig gefallen oder die sie nicht auswendig können. So würde die gute klingende Stimme von Mr. Pritchard immer wieder von tausenden weiteren unterstützt.
Von großartigen Publikumsspielen ließ die Band, entgegen meiner Erwartungen fast vollkommen ab. Sehr sympathisch.
Nach dem zunächst fast nur postive Eindrücke auf mich einwirkten, gab es nach knapp sechzig Minuten doch einen größeren Wehmutstropfen. Die Band verließ die Bühne und ließ sich erst nach fast fünf Minuten wieder blicken, spielte dann noch einmal ein paar Zugaben um dann nach knapp 75 – 80 Minuten endgültig die Bühne zu verlassen. Nach nur wenigen Sekunden leuchtete bereits das Saallicht auf und das Ende wurde besiegelt.
Meiner Meinung nach, viel zu kurz für eine gute Band, der ihre Fans wichtig sind! Doch schließlich war es 22 Uhr 45 und die Eltern warteten bereits draußen, um ihre Schützlinge, die wahrscheinlich häufig gerade ihr erstes Konzert erlebt hatten, abzuholen.
Dem unerfahrenen Publikum entsprechend war auch die Rangelei und das Gedrücke an der Garderobe unkoordiniert.
Jedoch ließen die drei für die Garderobe zuständigen Frauen, sich nicht von den 1000 Menschen, die ihre Jacken und Taschen wiederhaben wollten, aus der Ruhe bringen, und gaben die Stücke an der gerade einmal etwa fünf Meter(!) langen Theke, an ihre Besitzer zurück.
So konnte ich erst eine halbe Stunde später, genervt und in Hitze gehüllt, in den kühlen späten Abend hinaus.
Am 9. September haben Katzenjammer (offizielle Website) ihr zweites Album nach ihrem Debüt „Le Pop“ (2009) veröffentlicht. Eine Woche später stand „A Kiss Before You Go“ auf Platz 7 der deutschen Albumcharts.
Nachdem das Debüt mit seinem energiereichen Mix aus Folk, Rock, Pop und Balkan kaum in der breiten Öffentlichkeit Thema war, waren sie nun in etlichen Magazinen und Shows im deutschen Fernsehen und Radio zu Gast. Der Hauptgrund dafür dürfte wahrscheinlich der Wechsel zum Majorlabel sein: das aktuelle Werk ist bei Universal – Vertigo – erschienen. So gab es Unmengen an Promotion und sogar zum ersten Mal Slots in den Playlists der großen Radiosender wie SWR 3 oder WDR 2. Und auch wenn es dem Musikfan, der Geheimtipps der großen Öffentlichkeit vorenthalten möchte, ein wenig schmerzt, so haben Katzenjammer den Erfolg doch wirklich verdient.
Auch die Musik der vier Norwegerinnen hat sich im Vergleich zwischen den beiden Alben verändert. Zwar ist es immernoch der markante und einzigartige „Katzenjammer-Sound“, doch haben sie ein paar Gänge zurückgeschaltet und so ein wenig an ihrer Wild- und Verspieltheit eingebußt.
War „A Bar In Amsterdam“ noch ein kraftvoller, schneller Titel so ist die aktuelle Single „I Will Dance (When I Walk Away)“ ein radiotauglicher Pop-Song im Katzenjammer-Gewand. Zwar anders und originell, aber doch einzeln betrachtet relativ langweilig. Wie auch einigen anderen Titeln, beispielsweise „Rock-Paper-Scissors“ oder „Cocktails And Rubyslippers“ fehlt ihm das gewisse Rohe am Sound, was die dennoch guten Songs fast perfekt machen würde.
Doch trotzdem ist „A Kiss Before You Go“ von hoher musikalischer Vielfalt und Qualität. Hier zeigen Multinstrumentalistinnen ihr Talent an einer Auswahl sehr verschiedenartiger Songs, die ein Lichtlein im Meer der einheitlichen Pop-Veröffentlichungen aufleuchten lassen.
Und die reinen Eigenkompositionen lassen noch immer den Geist das Debüts und die immernoch unglaublich starke Bühnenpräsentation spüren.
Und im November werden Katzenjammer, wie bereits schon oft, für einige Konzerte zu Gast in Deutschland sein.
Doch nicht zu lange warten, denn die ersten Konzerte sind bereits ausverkauft und diese energiegeladene Live-Band sollte man, wenn noch nicht passiert, unbedingt live erleben! Tickets sind ab etwa 19€ (zzgl. Gebüren) im Vorverkauf erhältlich.
08. November – Stuttgart – LKA Longhorn 09. November – München – Muffathalle 10. November – Berlin – Columbiahalle 11. November – Köln – E-Werk – ausverkauft! 12. November – Bielefeld – Ringlokschuppen 14. November – Offenbach – Capitol 16. November – Nürnberg – Löwensaal 17. November – Dortmund – FZW- ausverkauft! 18. November – Magdeburg – Altes Theater 19. November – Bremen – Pier 2 21. November – Hamburg – Große Freiheit 36 – ausverkauft! 22. November – Hamburg – Große Freiheit 36 – Zusatzkonzert! – ausverkauft!
NACHTRAG: BEIDE HAMBURG, SOWIE DORTMUND-KONZERT AUSVERKAUFT!
Nach einem klasse Debüt („Inside In / Inside Out„) und einem zufriedenstellenden zweiten Album („Konk„), erschien nun vor knapp zwei Wochen, das sich häufig als schwierig gestaltende dritte Album der britischen Band The Kooks. Und tatsächlich gestaltet sich „Junk Of The Heart„, nicht unbedingt als ein weiteres mit soliden, im Ohr hängenbleibenden Pop-Rock-Nummern gespicktes Werk.
Doch live werden auch die Songs der ersten beiden Alben mit Sicherheit nicht zu kurz kommen. Sechs Mal bietet sich diesen Herbst in Deutschland die Gelegenheit den vier jungen britischen Herren zuzusehen und -hören.
28. Oktober – Ludwigsburg – Arena 30. Oktober – Offenbach – Stadthalle 31. Oktober – München – Zenith 01. November – Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle 03. November – Hamburg – Alsterdorfer Sporthalle 05. November – Berlin – Columbiahalle
Tickets sind ab etwa 27€ im Vorverkauf erhältlich.