Doch nicht so schlimm
by Yannik
Der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag hat wohl nun doch nicht so große Folgen für mich und andere Blogger, wie ich zu glauben vermochte. Bei meinem ersten Artikel über das Thema war ich stark empört, hatte jedoch, wie gesagt, so gut wie kein genaueres Fachwissen.
In der Zwischentzeit habe ich einige Artikel bezüglich der Folgen für Betreiber von Internetseiten gelesen, unter anderem im law blog. Und so habe ich Schritt für Schritt erkannt, wie gering die Verantwortung für den „normalen Blogger“, also den der keine jugendgefährdenden Inhalte (ab 16 Jahren) veröffentlicht, sind. Sobald man nichts veröffentlicht, was Jugendliche unter 16 Jahren beeinträchtigen könnte, fällt eine große Einschränkung weg. Ist dies der Fall ist nicht nur die Tagessperre nicht mehr verbindlich, sondern man ist auch nicht mehr direkt dazu verpflichtet seine Artikel und seinen Gesamtcontent in Bezug auf Altersgruppen zu klassifizieren. Lediglich, wenn Inhalte von seiner Seite direkt auf Kinder zugeschnitten sind, aber Inhalte ab 12 Jahren nicht sauber von den für unter-12-jährige getrennt sind, muss ein Hinweis auf eine Altersbeschränkung „ab 12 Jahren“ gegeben werden.
Mein(e) Blog(s) ist/sind ganz sicher nicht verstörend oder sonst irgendetwas für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Wenn doch, bittet meldet euch bei mir!
Zudem besteht der Zweifel, ob wirkliche Konsequenzen bei missachten des Vertrages folgen. Erst bei wiederholtem, bewussten falschen kennzeichnen eines Inhalts drohen Geldstrafen. Wobei fraglich ist, ob es überhaupt zu einer ersten Mahnung kommt.
Wiedermal zeigt sich die Unprofessionalität, die unsere Regierung in Bezug auf das Medium Internet immer wieder erneut ans Tageslicht bringt. Die Idee ist nicht unbeachtenswert, doch an der wahrlich grottigen Umsetzung scheitert es, auch dieses Mal. Schade.