Irgendwie anders
by Yannik
Es ist anders. Nicht mehr so, wie es sonst immer war. Nicht unschön, aber etwas fehlt. Dieses Kribbeln, diese Hibbeligkeit, die aufsprudelt je näher der Abend rückt. Klar, ist das normal. Doch diese Beobachtung zu machen ist interessant. Man kann nichts dagegen tun. Auf einmal ist es nicht mehr da. Man fühlt sich nicht schlecht oder ist traurig, sobald man es bemerkt hat, es ist irgendwie ein „Aha“-Erlebnis. Man registriert es und erklärt es sich dadurch, dass es bei Erwachsenen eben so ist. Man wird nun mal älter. und entwickelt sich weiter, wou Das Ganze besitzt nun irgendwo eine andere Bedeutung. Es geht um andere Dinge oder zumindest fühlt man andere Dinge. Es sind wenige, nicht mehr dieses Potpourri aus hunderten Gefühlen, Gedanken und Emotionen. Man merkt, dass man geistig wächst. Im Kopf passiert etwas, diese Kopfsachen sind nun durch andere Gedanken ersetzt. Man denkt über andere Sachen nach. Hat andere Sorgen, als noch vor ein paar Jahren. Da hatte man noch gar keine Sorgen, zumindest keine wirklichen. Im Nachhinein. Damals waren das sehr große Sorgen für einen. Und nun ist man immer mehr froh, wenn es vorbei ist. Es dauert nicht mehr so lang, die Zeit zieht so schnell vorüber.
Weihnachten. Erwachsenwerden.
Das erinnert mich an mich selbst, ganz schwer. Genau so erging es mir dieses Jahr auch und auch ich war auf der einen Seite etwas überrascht, aber nicht viel, wie du schon sagst, ein ‚Aha-Erlebnis‘, plötzlich hab ich verstanden, was meine Mutter immer damit meinte, wenn sie sagte, dass Weihnachten irgendwann seine Bedeutung ändert – das war immer ihre Antwort, wenn ich sie fragte, ob sie denn überhaupt nicht aufgeregt sei, wegen Weihnachten.
Irgendwo ist es schade, weil Weihnachten für mich immer etwas so Großes, Tolles und Glitzerndes war, ich hab mich das ganze Jahr über darauf gefreut und war immer unfassbar traurig, wenn es dann schon vorbei war, aber ich denke, dass es nun mal dazu gehört. Wie du schon sagst, mit den Sorgen ändern sich auch die Prioritäten und ehe man sich’s versieht, betrachtet man die ganze Welt aus einem vollkommen anderen Blickwinkel. Und von der ‚Kinderwelt‘ in die ‚Erwachsenenwelt‘ ist es nun mal ein ziemlich großer Sprung und im Vergleich gesehen leider auch ein ziemlich düsterer neuer Blick.
Schön finde ich Weihnachten immer noch und auch dieses Jahr hab ich mich gefreut – nur kam ich nicht mehr in die gewohnte, kribbelige Weihnachtsstimmung und bin nun auch gar nicht richtig ‚traurig‘, dass es schon wieder vorbei ist. Ehrlich gesagt bin ich mir noch etwas unsicher, ob mir das nun Stoff zum Nachdenken gibt, oder ob es etwas ist, dass ich einfach so hinnehmen muss/soll/kann, weil es nun mal dazu zu gehören scheint.
Einen lieben Gruß 🙂
Danke für deinen Kommentar. Habe ich gerne gelesen. (: