Bitte, gerne.
by Yannik
Seit vorgestern Abend sechs Tagen (hat ein bisschen länger gedauert ^^) bin ich wieder zurück zuhause. Und mal wieder waren es tolle Tage. Und man freut sich zurück zu sein, doch gleichzeitig sehnt man sich schon wieder nach den Orten, wo man die letzten Tage verbracht hat.
Nachdem man zunächst, aufgrund der Wetterverhältnisse nicht sicher sein konnte, ob denn nun auch alles glatt laufen werde, ging es bereits relativ früh zum Flughafen Düsseldorf. Doch sowohl der Regionalexpress, als auch der Flieger waren pünktlich.
In Wien angekommen, endlos durchs Terminal zum Gepäckband gelaufen schlug mir der Geruch entgegen, den man als „fischig“ bezeichnen würde. Und vermutlich ging dieser Geruch von einem oder meheren der hunderten Koffer aus, die in der gesamten mittelgroßen Halle, in denen sich die Gepäckbänder befinden, standen. So ganz konnte ich mir nicht erklären, warum diese denn nun dort so gesammelt deponiert wurden. Nur mit Flugausfällen wird es bestimmt etwas zu tun gehabt haben. Relativ schnell, waren die eigenen Koffer da und es ging eine Treppe hinunter und wieder einige Gänge entlang zum S-Bahnhof. Schnell Tickets geholt und ein wenig Warten und eine 20-minütige Bahnfahrt später, hieß es in die U-Bahn in Richtung Westbahnhof umzusteigen, um dort die Straßenbahn zum Hotel zu nehmen. Dort angekommen, wurde kurz das Zimmer begutachtet und ein paar Minuten später ging es auch schon in die City in Richtung Rathaus, Stephansplatz und Co.
Am Mittwoch wurde das Museum für Moderne Kunst (MUMOK) im Museumsquartier besucht. Wiedermal hinterließ eine Ausstellung einen größeren bleibenden Eindruck, als die sonstigen. „Direct Art“ zeigt „Wiener Aktionismus im internationalen Kontext“. Die Künstlerinnen und Künstler arbeiteten besonders gerne „direkt mit K
örpern, Gegenständen und Substanzen der ‚realen‘ Dingwelt“, wie bereits 2009 war vor allem Nackheit präsent. Auch dieses Mal musste man ein wenig Schmunzeln, so waren die Werke, trotz der absoluten Präsenz von Sex und nackter Haut im alltäglichen Leben, sehr speziell.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Starbucks an der Hofburg ging es zum nächsten Museum, der Kunsthalle Wien, die ebenfalls im Museumsquartier zu finden ist. Die etwas kleineren Räumlichkeiten zeigen zurzeit eine Ausstellung des Avantgarde-Künstlers Bruce Conner, mit Werken aus den 70er-Jahren. Es gab ein paar interessante Videoproduktionen zu sehen. Er gilt als ein Vorreiter für Musikvideos.
Die zweite Ausstellung beschäftigt sich mit „Female Pop Art“, weiblichen Pop Art Künsterinnen. So lässt sich ders onst meist mit männlichen Künstlern verbundene Stil in gewisser Weise neu entdecken. Die Werke sind „kritisch“ und „kämpferisch“, die Künsterinnen „feministische Vorreiterinnen“. Sehr bunte und interessante Ausstellung. Unter Umständen werde ich mir dazu den Katalog bestellen.
Es war wirklich sehr eisig, vor allem durch den mäßigen Wind, weshalb um kurz vor acht, kaum noch etwas auf den Straßen passierte und man froh war im warmen Hotelzimmer sein zu können. Doch es war angenehm endlich mal wieder, durch das Fehlen von Eis und Scheee, unangestrengt laufen zu können.
Aufgrund von wirklichem sehr leckerem Essen und geringen Preisen wurde an allen drei Tagen in Wien im „Krah, Krah“ gegessen. Einmal das „Rabenbaguette“ (mit Schinken und Käse überbacken, sowie einem superleckeren Dip), einmal den „Bauerntoast“ (zwei Scheiben Graubrot, Schinken, Käse und ein Spiegelei) und am Donnerstag leckere Spinatnockerl (in Deutschland Spätzle genannt) mit Schinken und Käse überbacken. (Mir fällt nebenbei auf, dass ich jeden Tag etwas mit Schinken und Käse gegessen habe. O.o)
Ebenfalls wurde am Donnerstag Schloss Schönbrunn ein Besuch abgestattet, da es dort im Winter zumindest etwas leerer ist und der Anblick ein anderer. Auf dem Neujahrsmarkt wurde ein Kinderpunsch getrunken, dann hieß es jedoch auch schon wieder zurück in die innere Stadt.
Um 18:06 Uhr ging es dann mit dem Zug nach Graz, wo ebenfalls kein Schnee lag. Mit der Tram kurz zum Jakominiplatz und von dort aus ein paar Meter zum Hotel Gollner, welches wir nur, aufgrund eines Sonderangebotes bei HRS gebucht hatten. 4*, sind eben 4*, was man schon beim Betreten des Foyers merkte. Und in den folgenden Tagen fiel einem immer wieder die extreme Freundlichkeit des Personals auf, besonders beim Frühstück. Dort wurde einem ein unglaublich reichhaltigen Büffet geboten (Käse, Wurst, mehrere Sorten Brot, mehrere Sorten Semmeln, verschiedene Frischkäse, Lachs, Sekt, Knäckebrot, 5 verschiedene Cornflakessorten, Müsli, zusätzliche Nüsse und getrocknete Früchte, eine große Auswahl an Obst, 6 verschidene Obstsäfte, 10 Sorten Tee, und und und…). Heißgetränke (Kaffee, Cappucino, Latte Macchiato) wurden einem von einer Bedienung (mit weißer Schürze, schwarzer Bluse und Rock!!!) serviert. Nachdem man sich entweder dafür oder für das Abbräumen von Geschirr bedankt hatte, hörte man „Bitte, gerne.“ Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Ausdruck an diese drei Morgen gehört hab, definitiv mehr als zehn Mal.
In Graz ging es natürlich mehere Mal auf den Schloßberg und die Herrengasse entlang. Das architektonisch interessante Kunsthaus, sowie das Volkskundemuseum wurden besucht. Im Kunsthaus war unter anderem eine Ausstellung von Robotermaschinen, im Volkskundemuseum eine Sonderausstellung über die Weihnachtskultur, mit einem Schwerpunkt auf Weihnachtsmann und Christkind.
Der Silvesterabend war wenig spektakulär. In Graz war es kaum milder als in Wien und so ließ man sich vom unabsichtlich komischen Musikantenstadl, sowie dem lustigen Programm eines slowenischen Senders, die Zeit vertreieben. Gegen halb zwölf ging es auf eine Brücke über der Mur, von der man einen guten Blick auf den Schloßberg hat, von wo aus das offizielle Feuerwerk gestartet wird. Mit einem Piccolo Sekt wurde angestoßen und anschließend das Geschehen am Himmel beobachtet, kurze Zeit später ging es dann jedoch auch schon wieder zurück aufs warme Zimmer.
Nach einem entspannten Samstag, ging es am Sonntagnachmittag mit dem Bus zum Flughafen. Für Grazer Verhältnisse war dort relativ viel los, wenn man jedoch Düsseldorf gewohnt ist, war dies nicht besonders spektakulär. Jedoch musste ich beim Sicherheitscheck, wie schon in Düsseldorf meine Crumpler-Tasche öffnen, doch dieses Mal , war es begründet. Ich hatte doch tatsächlich vergessen eine Flasche „Römerquelle Emotions“ auszupacken. Hrmpf!
Dann ging es einmal durch den Dutyfree-Shop und dann zum Gate, um sich hinzusetzen. Nach einiger Zeit fragte ein Mann, ob der Platz nehmen mir noch frei sei. Ich bejahte und er setzte sich hin. Ein paar Sekunden später begann er auf einmal ein Spiel auf seinem iPhone zu spielen, jedoch nicht auf lautlos gestellt, sondern mit Sound. Das schien er jedoch beabsichtigt zu haben, machte er doch keine Anstalten den Ton aus oder zumindest leiser zu stellen. Nachdem der Herr der Airline das Gate zunächst nicht öffnete, wurde mit zehn Minuten Verspätung der Flug aufgerufen. Über das Rollfeld ging es per Fuß zur Maschine und wenige Momente später durch dichten Nebel in die Luft in Richtung Düsseldorf.