Vorspielen
by Yannik
Spielen wir uns etwas vor? Gibt es überhaupt ein „wir“? Spiele nur ich etwas vor? Oder ist es gar die Realität und es kommt mir nur so vor, als wäre es nicht die Wirklichkeit?
Meinst du es sogar ernst, nur es erscheint mir zu unwirklich, als das ich es ohne Einwände glauben könnte? Ist es überhaupt möglich so etwas vorzuspielen, ohne das der andere erkennt, dass etwas nicht stimmt? Und wenn, gibt uns beiden diese unwirkliche Realität vielleicht sogar ein gutes Gefühl? Weil es ungezwungen ist und ohne größere Dramen beendet werden kann. Das, was von meiner Seite her, ganz klar, noch nicht begonnen hat.
Ich glaube, inzwischen zweifelst du. Vielleicht war es am Anfang irgendwo noch die Wahrheit, doch so langsam hast du erkannt, dass ich nur vorgebe es zu sein und du beginnst selbst etwas zu sein, was du gar nicht bist, einfach weil es komisch wäre plötzlich ganz damit aufzuhören. Vielleicht irre ich mich. Schließlich ist es gar nicht möglich, dass alles zu deuten. Dafür fehlt doch etwas ganz wichtiges. Aber vielleicht habe ich gerade deshalb Recht. Und selbst wenn nicht, so würde es uns keine Schmerzen kosten das, was noch gar nicht begonnen hat, was nie existiert hat, zu beenden.
Etwas, dass es gar nicht wert ist, sich Gedanken darüber zu machen.
„Etwas, dass es gar nicht wert ist, sich Gedanken darüber zu machen.“
Glaubst du das wirklich? Wenn man schon nach Gründen sucht, die dem Ganzen die ‚Daseinsberechtigung‘ entziehen sollen, dann beschäftigt es einen doch und wenn es einen beschäftigt, dann muss man sich Gedanken darüber machen, was sollte man auch sonst tun, wie sollte man es denn, ohne darüber gründlich nachgedacht zu haben, für sich selbst klären oder erst die Tatsache, dass es einen beschäftigt, vor sich selbst rechtfertigen?
Ich denke, dass alles, was einen beschäftigt, die Gedanken darum wert ist, und ich denke auch, dass es schon seine Gründe haben wird, warum du dir solche Fragen stellst – die mich im Übrigen selbst zum Nachdenken bringen, u.a. weil man sie, gewisser Maßen, auf vieles übertragen kann.
Also komme nicht auf die Idee, dir die Gedanke darüber zu verbieten, wie solltest du sonst je zu einem brauchbaren Ergebnis für dich selbst kommen?
Auch wenn es möglicher Weise an dieser Stelle etwas blöd kommt, aber dieser Post von dir gefällt mir wirklich sehr gut, eben auch weil er mich zum Nachdenken bringt, das wollte ich bloß noch dringend gesagt haben.
Einen lieben Gruß (:
Erstmal ein Dankeschön für das Lob und deinen Kommentar. :‘]
Eben weil der Artikel sehr neutral ist, wird eben auch nicht klar, worüber ich mir genau Gedanken mache. Das ist natürlich Absicht. Und deshalb hat der letzte Satz auch eine etwas andere Bedeutung, als man schnell denken könnte.
Ich will es mir nicht verbieten mir über diese Sache Gedanken zu machen, sondern das Ganze ist eigentlich so sinnfrei und kindisch, dass es das eben wirklich nicht verdient hat. Würdest du wissen, worum es geht, würdest du es verstehen. 😉
Dankeschön, für den Denkanstoß, durch den ich den Text selbst nochmal im Kopf durchgehen musste.