Introvertiertheit wird bestraft
by Yannik
Der Hauptartikel der Januar-Ausgabe des Magazins „Psychologie Heute“ (Homepage) beschäftigte sich mit dem Thema Introvertiertheit.
Introvertiert zu sein bedeutet, ein in sich gekehrter, zurückhaltender, schüchterner Mensch zu sein, der aber keinesfalls weniger zu sagen hat und weniger intelligent ist als ein extrovertierter Mensch. Auch an Mitteilungsdrang muss es ihm nicht unbedingt direkt fehlen.
In der Ausgabe „03/2011“ schreibt eine Leserin in einem Leserbrief, dass „stille Kinder schon in der Schule umerzogen“ würden. Es entstehe sogar ein Druck, der auf ihnen lastet, da die schulischen Noten ruhigen Kindern keinesfalls gerecht werden könnten.
Ich bin selbst eher ein introvertierter Mensch und eben vor allem in der Schule ist das manchmal ein Problem für mich.
Häufig bekomme ich eine drei oder eine vier anstatt der besseren Note. Einfach, weil ich meist zu lange über meine Antworten nachdenke und somit zu langsam bin oder weil ich mir zu unsicher bin, als dass ich mich zu melden traue.
Vor allem über die Vieren ärgere ich mich, so bin ich, meiner Meinung nach, in den meisten Fächern in denen ich „vier“ stehe, zwar mündlich kaum aktiv, aber keinesfalls uninteressiert. Und die Leistungen, wie Hausaufgaben oder andere schriftliche Ausarbeitungen sind auch vernünftig.
Wenige Lehrer haben das bei mir erkannt und geben mir, trotzdem ich mich wenig direkt am Unterricht beteilige, zumindest ein „befriedigend“ auf dem Zeugnis.
Doch es steht einfach fest, dass man nur mit Extrovertiertheit Einsen und häufig auch Zweien erreichen kann. Auch in den schriftlichen Fächern, in denen sich die Note aufteilt. wird mir manchmal die schlechtere, mündliche Note, gegeben, trotzdem ich Klausuren besser schreibe.
Auch wenn die mündliche Note mehr umfasst, als die direkte mündliche Beteiligung am Unterricht, so ist diese doch letzendlich am Ausschlagsgebenden.
Wenn man ein ruhiger, zurückhaltender gewissenshafter Mensch ist passt man einfach nicht in das Benotungssystem der Schulen. Man wird dafür bestraft, mündlich weniger aktiv zu sein.
So wird Introvertiertheit letzendlich durch weniger gute Noten bestraft.