Bordsteinkante
by Yannik
Sie setzten sich auf die aus Plastik nachempfundenen Korbflecht-Stühle und rückten sie zurecht. Ihr Blick wanderte über die anderen Gäste in Richtung des Eingangs des Cafés. Wenige Momente vergehen bis die Bedienung aus dem Innern kommt, in ihre Richtung läuft und die Bestellung aufnehmen will. Sophie bestellt einen Cappucino mit fettarmer Milch, Mina nur ein stilles Wasser. Die zwei, drei Minuten bis die Getränke an den Tisch gebracht werden schweigen Mina und Sophie. Dann nippen sie kurz an ihrer Tasse und ihrem Glas, stellen diese wieder zurück auf den Tisch und sagen beide im gleichen Moment: „Ähm du…“
Sofort senken sie ihre Köpfe und scheinen wie von einer Pause-Taste gestoppt. Die anderen Menschen die an diesem relativ kühlen Sommertag auch in diesem Café sitzen, blicken zum Teil kurz in die Richtung der Beiden. Die Neugierde, die jeder spürt, aber trotzdem niemand sehen soll.
Ihnen fällt auf, wie still es doch ist. Niemand weiß, was er sagen soll, was er erzählen soll, was er fragen soll. Die warme Sommerhitze erwartenden Köpfe scheinen von kaltem Dampf eingehüllt und vernebelt zu sein. Nur wenn man genau hinhört, vernimmt man das Rauschen, Brausen und Hupen von der zwei Ecken entfernten Hauptstraße. Wenn es nicht vom Geräusch eines direkt am Café vorbeifahrenden Autos übertönt wird. Hier fahren nur selten Autos entlang.
Zwei Männer, anscheinend Arbeitskollegen, haben gezahlt, stehen auf und gehen den schmalen Bürgersteig entlang, um bald hinter einer Ecke zu verschwinden.