Die Wolken klären auf
by Yannik
Ich möchte aus dem Fenster hinausklettern und einfach davon schweben. Ich möchte dabei die Augen schließen und die Arme zu beiden Seiten ausstrecken. Ich möchte fühlen, wie der Wind zwischen meine Fingern hindurchhuscht und sie dabei erkalten lässt. Ich möchte von dem eisigen Wind der mir entgegenschlägt eine kalte, rote Nase und angefrorene Ohren bekommen.
Es soll kein warmer Wind sein, denn eine Sommerbrise würde die in meinem Kopf vonstattengehenden Gedankengänge zum abschweifen bringen. So würde ich die Wärme der endlich so nah scheinenden Träume spüren und könnte mir so etliche Decken und Kleidungsschichten ersparen. Allein die umherschwirrenden Bilder lassen die nasse, kalte, graue Welt in warmen Tönen erscheinen.
Jemand streift eine unsichtbare Decke über deinen Kopf und deinen Körper. Die sanfte Puste des Windes kitzelt auf deiner Haut, bis auf einmal zarte, warme Fingerchen auf deiner Haut umher tapsen. Du siehst nichts, alles ist schwarz oder dunkelgrau, doch auf deinen Augenlidern siehst du eigentlich immer mehr, als wenn du unter ihnen hinweg schaust. Sie zeigen dir Geheimnisse.
Nun spürst du, wie jemand deine linke Hand fasst und dich sachte hinter sich her zieht. Du bist froh, diese Hand fühlen zu können, um dich nicht zu verlieren. Es ist doch unerfassbar, wo du bist und wo du hin möchtest. Du suchst die nächste Stufe auf die du steigen kannst, doch dort, wo du nun bist, gibt es keine Stufen mehr. Hier hast du zu entscheiden, wohin dich all das führen soll.