Aus dem Nichts
by Yannik
Es prickelt auf der Haut. Ein sanfter Schauer huscht den Rücken hinunter. Auf einmal ist es wieder da – dieses Kribbeln im Kopf. Fäden der Gedanken, Träume und Vergangenheit, der Worte und Sprache. Kratzen in den Fingern, Tropfen auf der Stirn. Klarheit in den dunklen Augen. Die Nacht, die Nacht. Dunkelheit versteckt hinter dem Licht und dem Glas. Klänge links und rechts, im Raum. Gezwungene Wärme statt streichelnder Kälte. Die Gedanken fließen, die Gedankenpakete werden gepackt, mit Inhalten befüllt, die Deckel geschlossen, der Adressaufkleber darauf gepappt und ab damit in den Wagen auf dem Weg ins Ziel. Die Finger huschen dahin, daher, zurück, voraus. Suchen nach den Buchstaben, den Zeichen, den Gedanken. Verwaschene Klarheit, fehlende Zielgenauigkeit, Gedankenlosigkeit für die gedachten Dinge und Sätze. Inspiration aus dem Nichts, aus Klängen und Worten, aus der Vergangenheit, der Zukunft. Aus dem Nichts, dem endlosen Nichts, dem immer anwesenden Nichts, dem immer eine Rolle spielenden Nichts. Das Nichts hat eine eigene endlose Biographie, die sich all zu häufig mit meiner eigenen zu kreuzen vermag. Der Geschmack auf der Zunge, das Undefinierbare. Der undefinierbare Cocktail des Glücks, der manchmal alles zu lähmen scheint. Klopfen an den Scheiben, Sehnsüchte, nach dem endlich anwesenden Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Die Zufriedenheit hat sich breit gemacht, die Sorgen haben sich in Bedenken gewandelt. In Bedenken über das eigene Ich. Das Ich was sich langsam aber sicher aus seinen tausenden Einzelteilen zu einem einzigen großen Ich zusammenbaut, um dann wahrscheinlich irgendwann in zigtausend Teile zu zerfallen, die man alle finden muss und dann erneut zusammensetzen muss. Das Leben… Mein Leben… Auf einmal ist es schön.