Es hätte so gut werden können
by Yannik
Noch Anfang des Jahres, schrieb ich das es eine Schande für Duisburg wäre, würde man die Loveparade nicht veranstalten. Ich erhoffte mir einen großen Imagegewinn für Duisburg, doch daraus wurde nichts. Das eigentlich fröhliche Ereignis wurde von einer wahren Katastrophe überschattet: Bei einer Massenpanik in den Zugangstunneln kamen achtzehn Menschen ums Leben, über hundert wurden verletzt (Stand: Samstagabend 23:00 Uhr).
Ich wollte gerade das Gelände verlassen, ich stand nur knapp zweihundert Meter von dem Unglück entfernt und zunächst vernahm man gar nicht, welche Katastrophe sich ein paar Meter weiter ereignete. Nachdem ich zunächst ein bisschen den Eingangsbereich verlassen hatte und durch einen Notausgang das Gelände verlassen konnte, sah man unten auf der Karl-Lehr-Straße, der Straße, auf der das Unglück geschehen war, eine Vielzahl von Krankenwagen. Sanitäter rannten mit anscheinend fast toten Menschen zu den Krankenwagen und fuhren mit Blaulicht und Sirene in einem sehr hohen Tempo zu Krankenhäusern. Nachdem ich auf die Düsseldorfer Straße abgebogen war, erblickte ich eine solche Zahl von Polizeiwagen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ununterbrochen fuhren Krankenwagen in Richtung der Unglücksstelle. Sie kamen aus ganz NRW. Sogar aus dem weit entfernten Münster. Die Geräusche schnell vorbeifahrender Rettungswagen mit Blaulicht hörten nicht auf. Eine Vielzahl von Rettungshubschraubern flogen in Richtung der A59 um dort zu landen, Schwerverletzte aufzunehmen und in sie in Krankenhäuser zu bringen.
Erst jetzt, realisierte ich, dass sich wohl eine nie dagewesene Katastrophe ereignet haben muss. Auf dem Weg hörte man Menschen, wie sie von „10 Toten“ redeten.
Zuhause entnahm ich dann Internet und Fernsehen, dass eine Massenpanik ausgebrochen und zehn Menschen ums Leben gekommen sein. Im Laufe des Abends erhöhte sich diese Zahl auf achtzehn.
Eine solche Katastrophe hat sich noch nie in Duisburg und, soweit ich weiß, auch noch nie in Deutschland ereignet. Nun wird man die Gründe für die Toten und Verletzten, finden müssen. Jetzt bereits über die Schuldigen dieses Unglücks, zu spekulieren, ist meiner Meinung nach sinnlos. Man sollte erste Untersuchungsergebnisse abwarten.
Es ist schrecklich, dass Duisburg nicht aufgrund einer fantastischen Loveparade, sondern durch ein solches Unglück in die Medien der Welt kommen muss.
Den Angehörigen der Opfer spreche ich mein Mitgefühl aus. Den Augenzeugen und den anwesenden Polizisten, die sich dieses schreckliche Ereignis anschauen mussten und nichts tun konnten, sowie den Rettungskräften, die sich um die Toten und zahlreichen Verletzten kümmern mussten, wünsche ich, dass sie diese Bilder gut verarbeiten können werden.